[ Home ]

Tests für CRT-Bildschirme


 

Allgemeine Hinweise

Damit Fotografien richtig dargestellt werden und sowohl in den Lichtern als auch in den Schatten eine optimale Zeichnung aufweisen, muß der Bildschirm korrekt eingestellt sein. Die nachfolgend beschriebenen Verfahren dienen nur zum Testen der Einstellungen und zur Minimalkalibrierung. Sofern das Betriebssystem eine Bilschirmkalibrierung unterstützt, ist dieser Methode selbstverständlich der Vorzug zu geben.

Die Tests sind in der von Ihnen üblicherweise verwendeten Bildschirmauflösung durchzuführen.

Stellen Sie eine vernünftige Farbtemperatur ein. Die meisten Bildschirme werden zwar mit einer Einstellung auf 9500 Kelvin ausgeliefert, für unsere Breitengrade sind jedoch 5500 bis 6500 Kelvin passender. Ermöglichen Sie Ihrem Auge eine kurze Adaptionszeit!

Sorgen Sie dafür, dass die Raumbeleuchtung gedämpft ist und kein direktes Licht auf den Bildschirm fällt. Da nur wenige Menschen eine solche Arbeitsumgebung mögen, wird der Bildeindruck meistens durch sehr viel Streulicht verfälscht!

Die meisten Testbilder erfordern eine Flächendeckende Darstellung auf dem Bildschirm, wobei die Bilder nicht gezoomt werden dürfen, sondern als 'Kacheln' verwendet werden müssen. Am einfachsten erreicht man dies unter den gängigen Fenster-Benutzeroberflächen, indem man das betreffende Bild als Desktop-Hintergrund wählt.

Die meisten Tests erfordern mindesten HiColor (32k Farben).

Alle Testbilder stehen in zwei von drei verschiedenen Dateiformaten zur Verfügung (BMP, GIF, PNG).

[ Farbreinheit | Helligkeit und Kontrast (1) | Helligkeit und Kontrast (2) | Farbkonvergenz ]
[ Gamma-Wert | Gamma-Wert ermitteln | Schwarzwerte | Eichung mit Graukeil ]

 

 

 zum Seitenanfang Farbreinheit

 GIF

[ BMP ]

Beschreibung

Die Fläche sollte gleichmäßig rot erscheinen. Abweichungen in Helligkeit und/oder Farbe - vorzugsweise in den Ecken - deuten auf eine ungenaue Strahllage hin. Dies kann entweder eine Folge störender Magnetfelder sein oder ein Hinweis auf mindere Qualität oder Justage der verwendeten Bildröhre.

Abhilfe

Schwache homogene Magnetfelder können durch 'Entmagnetisieren' des Bildschirms (Degauss) kompensiert werden. Normalerweise erledigt dies jeder Bildschirm beim Einschalten von selbst. Stärkere und speziell nichtlineare oder instabile Felder, wie sie von Lautsprechern, Transformatoren, Eisenbahnlinien oder Starkstromleitungen verursacht werden, können nicht kompensiert werden. In diesen Fällen hilft es nur, den Bildschirm möglichst weit von der Störquelle entfernt aufzustellen. Ist das nicht möglich, so muss man auf ein prinzipbedingt resistentes LCD umsteigen - von teuren Abschirmkäfigen zum Preis eines LCDs einmal abgesehen.

 

 

 zum Seitenanfang Helligkeit und Kontrast (1)

 GIF

[ BMP ]

Beschreibung

Die beiden senkrechten weißen und schwarzen Streifen enthalten Quadrate mit etwa 3% und 6% Schwarz- bzw. Weißanteil. Im günstigsten Fall sollten alle Quadrate erkennbar sein und der relative Kontrast zur Umgebungsfarbe innerhalb einer Zeile im Schwarz- und im Weißbereich müsste gleich sein.

Abhilfe

Justieren Sie die Helligkeits- und Kontrastregler Ihres Bildschirms so, dass obige Bedingungen erfüllt sind. Sollte das nicht gelingen und speziell das 3%ige Weiß-Quadrat in der schwarzen Spalte erst bei sichtlich erhelltem Bildschirmhintergrung (Schwarzwert) zu erkennen sein, so deutet dies auf einen Fehler in der Gamma-Korrektur hin, der zunächst behoben werden muss.

 

 

 zum Seitenanfang Helligkeit und Kontrast (2)

 GIF

[ PNG ]

Beschreibung

Die beiden senkrechten schwarzen und weißen Streifen enthalten Quadrate mit ca. 6% Weiß- bzw. ca. 3% Schwarzanteil. Im günstigsten Fall sollten alle Quadrate erkennbar sein und der relative Kontrast zur Umgebungsfarbe im Schwarz- und im Weißbereich müsste gleich sein.

Abhilfe

Öffnen Sie das Testbild und stellen den 'Kontrast' auf den maximal möglichen Wert ein. Nun muss die 'Helligkeit' so weit zurück gedreht werden, dass gerade noch das kleine Quadrat im linken schwarzen Teil des Testbildes zu sehen ist. Anschließend ist der 'Kontrast' so weit zurück zu drehen (ca. 95%), bis auch im rechten weißen Rechteck ein Quadrat sichtbar ist.

Einmal getroffene Einstellungen sollten immer beibehalten werden, damit Ihre Augen sich daran gewöhnen können. Wenn mehrere Rechner im Einsatz sind, sollten alle kalibriert werden. Trotzdem werden die Farben leicht unterschiedlich wirken, wenn mit dieser primitiven Kalibrierung gearbeitet worden ist - das ist normal. Zum Beispiel stellen Windows-Bildschirme in der Regel alles etwas dunkler dar als Macintosh-Bildschirme.

 

 

 zum Seitenanfang Farbkonvergenz

 GIF

[ BMP ]

Beschreibung

Die roten, grünen und blauen Kreuze sollten alle auf einem gemeinsamen Raster liegen, d.h. die Linien sollten ohne Verschiebung durchlaufen und nur ihre Farbe wechseln. Auch bei diesem Test sind die Bildschirmecken und -kanten besonders anfällig.

Hinweis

Bei diesem Test sollten Sie darauf achten, dass der Bildschirm korrekt entmagnetisiert ist, und dass Sie möglichst gerade auf den Schirm blicken, da sich die Kreuze bei Betrachtung aus dem Augenwinkel auch durch Brechung in der Augenlinse und/oder der Brille verschieben können.

Abhilfe

Die Justage dieser Parameter ist nur bei einigen Bildschirmen durch den Benutzer möglich. Ausserdem lässt sich üblicherweise nur die statische (ortsunabhängige) Konvergenz einstellen. Wenn also die Verschiebungen nicht an allen stellen des Bildschirms in die gleiche Richtung zeigen (z.B. Rot immer zu weit links und Blau immer zu weit rechts), ist eine Korrektur unmöglich. Es handelt sich dann um Fertigungstoleranzen der Bildröhre.

Falls eine Verschiebung vorliegt, die nicht durch den Benutzer korrigiert werden kann, muss ein Servicetechniker oder jemand mit einschlägigen Kentnissen helfen. Bei krassen Abweichungen ist das unter umständen ein Reklamationsgrund! Leider sind aber die Spezifikationen der Hersteller oft so grob, dass dieser Fall nur selten klar ist. Dies kann bedeuten, dass ein Bildschirm zwar gerade noch den Herstellertoleranzen entspricht, aber trotzdem schon ein sehr unangenehmes Bild aufweist.

 GIF

[ BMP ]

Alternatives Testbild

Der Abstand der roten, grünen und blauen Rechtecke sollte immer gleich sein. Ansonsten siehe oben!

 

 

 zum Seitenanfang Gamma-Wert

 GIF

[ BMP ]

Beschreibung

Das Testbild ist in drei Spaltenpaare unterteilt. Aus hinreichend großer Entfernung - damit die Pixelstruktur verschwimmt - sollten die beiden Spalten eines Paares die gleichen Farbwerte und Helligkeiten aufweisen, also günstigstensfalls keine sichtbare Trennlinie erkennen lassen.

Die drei Spaltenpaare enthalten von links nach rechts Farben mit 75%, 50% und 25% Helligkeit, die auf unterschiedliche Weise erzeugt werden. In der linken Spalte jedes Paares wird die Helligkeit durch Rasterung (dithering) erzeugt, in der rechten Spalte als flächiger Farbwert. In den oberen vier Zeilen ist die gerasterte Spalte aus Pixeln mit 0% und 100% Helligkeit erzeugt, und zwar für alle drei Grundfarben sowie Weiß/Grau, in den unteren vier Zeilen aus Pixeln mit Nominalwert ± 25%.

Typischerweise sind bei CRT-Bildschirmen die flächigen Farben zu dunkel, was eine unmittelbare Folge der nichtlinearen Kennlinie der Kathoden ist.

Abhilfe

Bildschirmseitig ist eine Korrektur praktisch nicht möglich! Jedoch kann der Fehler durch die Grafikkarte mit Hilfe einer nichtlinearen Transformation kompensiert werden (Gamma-Korrektur). Dies kann auf zweierlei Weisen erfolgen:

  • softwaremäßig, durch Umrechnen aller Farben in die entsprechend korrigierten Farbwerte,
  • hardwareunterstützt, durch entsprechende Funktionalität in der Grafikkarte.

Die Softwarevariante ist ziemlich aufwändig, da hierbei jedes Pixel einzeln umgerechnet werden muss. Die hardwareunterstützte Variante kommt normalerweise ohne zusätzlichen Zeitaufwand aus. Unglücklicherweise sind zwar viele (selbst ältere) Grafikkarten dazu in der Lage, jedoch nutzen das nicht alle Grafiktreiber aus. Zuweilen gelangt man jedoch zum Erfolg, wenn man es mit anderen Versionen oder auch generischen Treibern á la SDD probiert.

Wenn eine systemweite Korrektur über den Grafiktreiber unmöglich ist, bleibt nur noch die lokale Korrektur in den Applikationen übrig. Jedes gute Bildbearbeitungs- oder Grafikprogramm sollte diese Möglichkeit bieten. Allerdings wirkt sich das nur innerhalb der Applikation bzw. eines Applikationspakets aus und muss für jede Applikation einzeln durchgeführt werden. Insbesondere einfache Applikationen wie Bildbetrachter oder Scanner-Software werden davon nicht erfasst! Sobald eine systemweite Korrektur zum Einsatz kommt, muss die der Applikationen natürlich deaktiviert werden.

Hintergrund

Gammafehler stellen die gröbsten Farbverfälschungen dar, die bei Röhrenbildschirmen vorkommen können. Sie sind technisch bedingt und können zwar kompensiert, nicht aber umgangen werden. Ihre 'Stärke' ist abhängig vom Modell und sogar vom einzelnen Exemplar. Die Korrektur dieses Fehlers ist für die Bildbearbeitung selbst im Amateurbereich ausserordentlich wichtig.

In gewissen Grenzen kann man die Abweichung durch Justagearbeiten im Bildschirm beeinflussen. Diese müssen einerseits von Personen mit entsprechenden Fachkentnissen durchgeführt werden, andererseits wird dadurch die Lebensdauer der Bildröhren negativ beeinflusst.

Anmerkung

Es wurde absichtlich nicht das feinstmögliche Raster für das Testbild benutzt, da dieses besonders anfällig gegenüber Asymmetrien bei Anstiegs- und Abfallzeit des Videosignals ist.

 

 

 zum Seitenanfang Gamma-Wert ermitteln

 GIF

[ PNG ]

Beschreibung

Viele Faktoren beeinflussen die Qualität des Bildes eines Bildschirms:

  1. die allgemeine Helligkeit der Raumbeleuchtung,
  2. die Menge des Lichts, das direkt auf den Bildschirm fällt,
  3. das systemweite Gamma (der wirkliche Kontrast),
  4. die Schwarz-Einstellung des Bilschirms ('Helligkeit'),
  5. die Weiß-Einstellung des Bildschirms ('Kontrast').

Für jede Art von kritischer Bildbetrachtung sollte Ihr Bildschirm sich also in einem Raum mit gedäpftem Licht befinden und keiner direkten Lichteinstrahlung ausgesetzt sein. Streulicht verfälscht den Bildeindruck!

Um den Gamma-Wert Ihres Bildschirms zu ermitteln, betrachten Sie das Testbild bitte aus so großer Entfernung, dass das Muster im oberen Teil als gleichmäßig graue Fläche erscheint. Nun lesen Sie dort, wo der obere und der untere Teil des Testbildes denselben Ton haben, im unteren Teil den Gamma-Wert ab.

Gamma-Werte der verschiedenen Systeme können sich zwischen 1.2 und 2.4. bewegen. Ein korrekt eingestelltes Windows-System hat einen Gamma-Wert von ca. 2.2 und ca. 1.8. ist der Gamma-Wert eines korrekt eingestellten Macintosh-Systems.

 

 

 zum Seitenanfang Schwarzwerte

 PNG

[ BMP ]

Beschreibung

Die Farbverläufe sollten in ihrer Helligkeit relativ zueinander gleichmäßig erscheinen. Der Graukeil sollte insbesondere im dunklen Bereich keinen Farbstich aufweisen.

Dieses Testbild kann zur besseren Erkennbarkeit auf Vollbildgröße gezoomt werden! Für die optimale Wiedergabe ist TrueColor (16 Mio. Farben) erforderlich. Die qualitative Bewertung dieses Testbildes ist weitgehend unabhägig von anderen Einstellungen wie Helligkeit, Gamma-Korektur etc., lediglich der Weißwert sollte einigermaßen stimmen.

Abhilfe

Wenn die Helligkeiten ungleichmäßig abnehmen und der Graukeil nahe dem Schwarz einen Farbstich aufweist, liegt das an einer ungleichmäßigen Schwarzwerteinstellung (Bias) für die drei Farbkanäle. Diese Einstellung ist normalerweise nur im Gerät und mit entsprechender Fachkenntnis möglich!

Falls sich der Farbstich zu dunkleren Tönen hin mehrfach ändert, z.B. erst rot, dann grün ist, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit ein Verschleiß der Bildröhre (Kathoden) vor. Üblicherweise geht dies mit unterschiedlichen und kaum korrigierbaren Gamma-Fehlern bei verschiedenen Farben einher.

 

 

 zum Seitenanfang Eichung mit Graukeil

 GIF

[ PNG ]

Beschreibung

Dieser 21-stufige Graukeil zeigt die Graustufen von 0% bis 100% in 5%-Schritten.

Laden Sie ihn als Hintergrundbild oder öffnen Sie ihn in einem Programm, das Bilder mit Sicherheit ohne Änderungen anzeigt - Photoshop z.B. ist deswegen kaum geeignet, weil von dieser Applikation Bilder ohne spezielle Farbeinstellungen für den Bildschirm immer korrigiert dargestellt werden. Stellen Sie nun den Kontrast des Bildschirms fast auf den Maximalwert (ca. 95%). Regeln Sie danach die Helligkeit ganz herunter und dann langsam wieder herauf, bis alle Stufen des Graukeils zu erkennen sind. Wenn die beiden dunkelsten Graufelder gerade sichtbar getrennt werden, sind Helligkeit und Kontrast einjustiert.

Hinweis

Diese Methode ersetzt keine "richtige" Kalibrierung!

 

Zusammengestellt:  01.05.2002 / Hans P. Mahnke